„Kaiserliche Virtuosen“

Freitag

10
Jun
„Kaiserliche Virtuosen“

Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer
Dorf Tirol (Südtirol)
Beginn: 20:00 Uhr
iCal - Veranstaltung herunterladen

Info

Marco Kerschbaumer – Barockvioline

Marian Polin – Orgel

 

KAISERLICHE VIRTUOSEN

 

Wolfgang Ebner (1612-1665)

Toccata tertij toni in a

 

Giovanni Antonio Pandolfi Mealli (1624-1687)

Sonata seconda „La Cesta“ in a

„Sonate a Violino solo per chiesa a camera“ (Innsbruck, 1660)

 

Johann Caspar Kerll (1623-1697)

Passacaglia variata in d

 

Antonio Bertali (1605-1669)

Sonata a Violino solo in d

Adagio, Allegro, Adagio, Presto

„Partiturbuch Leopold“ (Wolfenbüttel, 1662)

 

Johann Jacob Froberger (1616-1667)

Fantasia sopra Ut, re, mi, fa, sol la in C

„Libro secondo“ (Wien, 1656)

 

Giovanni Buonaventura Viviani (1638-1693)

Sonata seconda in C

Presto, [Adagio], Presto, Adagio, Presto, Adagio, Presto

„Capricci armonici“ (Venedig, 1678)

 

Johann Caspar Kerll

Toccata II in g

 

Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680)

Sonata V in c

„Sonate unarum fidium“ (Nürnberg, 1664)

 

 

 

 

Im aktuellen Programm treten die Solisten Marco Kerschbaumer und Marian Polin in die Fußstapfen der illustren Virtuosen der kaiserlichen Hofkapellen von Wien und Innsbruck, wo einige der profiliertesten Musiker der frühen Barockzeit engagiert waren. Der Veroneser Antonio Bertali hinterließ zahlreiche virtuose Kompositionen für die damals noch junge Violine. Er kam 1625 als Geiger an den Wiener Hof und wurde 1649 zum Hofkapellmeister ernannt. 1638 kam der Stuttgarter Johann Jacob Froberger als Organist an den Hof und wurde daraufhin nach Rom zum Studium beim berühmten Girolamo Frescobaldi geschickt, auf ausgedehnten Reisen nach Paris und Brüssel eignete er sich den französischen Stil an und wurde so zu einem frühen Vertreter des sogenannten „vermischten Stils“. Sein etwas jüngerer Arbeitskollege in der Hofkapelle, Johann Caspar Kerll, weilte mit Froberger gemeinsam in Rom und Brüssel und wurde später Hofkapellmeister in München. Seine Kompositionen waren ebenso wie jene Frobergers stilbildend für ganze Generationen bis hinauf zu Bach oder Händel. Der Niederösterreicher Johann Heinrich Schmelzer kam ca. 1635 an den Wiener Hof und erhielt seine Geigenausbildung vermutlich bei Kapellmeister Bertali, 1679 wurde er als erster Nicht-Italiener zum Kapellmeister ernannt. Schmelzer war einer der berühmtesten Violinvirtuosen seiner Zeit und hat wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Sonate, der er zu einer ersten Hochblüte verholfen hat. Zur selben Zeit wirkte am Innsbrucker Hof der Florentiner Giovanni Buonaventura Viviani, ab 1656 als Geiger, schließlich ab 1672 als Hofkapellmeister. Neben mehreren Opern hat Viviani auch eine große Sammlung mit Triosonaten (die zu den ersten ihrer Gattung gehören) sowie groß angelegte Solosonaten hinterlassen, welche unter anderem auch Einflüsse französischer Tanzsuiten aufweisen. Von 1660 bis 1665 wirkte schließlich der aus Montepulciano stammende Giovanni Antonio Pandolfi Mealli als Geiger in Innsbruck (wo Antonio Cesti als Kammerkapellmeister für die Opernaufführungen verantwortlich war), dessen Violinsonaten aus dem in Innsbruck 1660 gedruckten Op. 3 die meisten Werke seiner Zeitgenossen in puncto Expressivität in den Schatten stellen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass kurz zuvor der berühmte Geigenbauer Jacob Stainer aus Absam, dessen Instrumente seinerzeit teurer als jene Stradivaris waren (sogar im Nachlass von J. S. Bach ist als kostbarstes Stück eine Stainer-Geige angeführt), zum „erzfürstlichen Diener“ und somit zum offiziellen Hoflieferanten berufen wurde.

 


Ort

Hauptstraße 13
Dorf Tirol
(Italien)
Lade Karte ...